Im März habe ich bei Hicham Babahmed eine Podcast-Folge des “Data Barista” aufgenommen. Für mich als Kaffeeliebhaber war das natürlich selbstverständlich, besonders da das Thema IoT und KI in einem Smart Home war. Diese Begeisterung für die Konzeption und den Aufbau meines eigenen Smart Homes ist vergleichbar mit der eines Kindes, das mit großer Hingabe mit Lego spielt. Ähnlich wie Kinder durch Lego ihre Kreativität und Problemlösungskompetenzen schärfen, entdecke ich durch mein Smart Home ständig neue Technologien und entwickele kreativ neue Anwendungsfälle und möchte meine Lieblingsbeispiele teilen.

Das Ziel meines Smart Home-Aufbaus war es, eine möglichst generische und integrative Umgebung zu schaffen. Dafür wählte ich verschiedene Anbieter aus und verband deren Produkte über ein lokales Home Assistant, das auf einem Raspberry Pi läuft. Ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der Komponenten war deren Integrationsfähigkeit. IKEA-Lampen ließen sich zum Beispiel nahtlos einbinden, die Heizungssteuerung von Tado konnte zumindest ausgelesen werden. Die Steckdosen mit Strommessern boten nicht nur Schaltmöglichkeiten, sondern auch Auslesefunktionen. Sprachassistenten wie Alexa und Google Home waren zumindest teilweise integrierbar. Viel besser-aber auch mit mehr Aufwand verbunden-sind selbst programmierte Komponenten basierend auf ESP-Modulen mit Displays oder Sensoren, die ich in den verschiedenen Räumen verteilt habe.

Anfangs war mein Smart Home-Projekt relativ simpel und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Feuchtigkeitserkennung in den Räumen – ein wichtiger, aber wenig aufregender Use Case. Mit der Zeit erweiterte ich das System jedoch kontinuierlich um diverse Sensoren und Aktuatoren, darunter solche für offene Türen und Fenster, Bewegung, Wasserstand, Stromverbrauch, Heizungssteuerung, Lautsprecher und kleine Displays. Diese Erweiterungen eröffneten plötzlich ein weites Feld für kreative und nützliche Anwendungsfälle.

Hier sind meine Top-5 Smart Home Use Cases, die das Potenzial meines Systems zeigen:

  1. Dynamisches Nachtlicht bei Bewegung: Ein Nachtlicht, das nur bei Bewegung aktiviert wird, ist ideal für Kinder, die nachts den Weg zu den Eltern suchen. Erforderlich sind hierfür eine smarte Lampe, ein Bewegungssensor und eine Logik, die die Lampe nur in der Nacht durch den Sensor aktivieren lässt.
  2. Fenster-zu-Alarm: Wer kennt es nicht, das nagende Gefühl, ein Fenster offengelassen zu haben? Mit einem Temperatur- und Feuchtigkeitssensor sowie einer cleveren Verknüpfung mit meinem Handy kann ich nun eine Push-Benachrichtigung erhalten, wenn die Temperatur in einem Raum ungewöhnlich fällt – unterstützt durch eine Text-to-Speech-Ausgabe über die Lautsprecher.
  3. Erkennung von Stromverbrauchern: Hierbei geht es um die Identifizierung und das Management von Stromfressern im Haushalt. Durch den Einsatz von Strommessern kann ich ungewöhnlich hohe Verbrauche erkennen und gezielt eingreifen.
  4. Dynamische Lichtsteuerung mit dem Indoor-Trainer: Für die Tage, an denen das Radtraining nach innen verlegt wird, habe ich eine Lichtsteuerung entwickelt, die auf die Intensität meines Trainings reagiert, um so eine motivierende Atmosphäre zu schaffen.
  5. Lichtwecker ohne Lichtwecker: Anstelle eines speziellen Lichtweckers verwende ich eine smarte Lampe, die sich morgens langsam einschaltet und so einen natürlichen Sonnenaufgang simuliert, um sanft zu wecken.

Mein Smart Home ist mehr als nur eine Ansammlung von technischen Spielereien; es ist eine ständig wachsende und sich entwickelnde Umgebung, die mir täglich neue Möglichkeiten zur Verbesserung meines Lebenskomforts bietet. Ich finde es immer wieder überraschend, wie IoT und ein Hauch von KI zusammenkommen können, um alltägliche Probleme auf kreative Weise zu lösen.